„Unser Star für Oslo“, die dritte: Nena nervt und Kerstin Freking rockt

Unser Star für Oslo - let's go!

Wieder auf ProSieben ausgestrahlt, ging es am Dienstag drum, aus acht Kandidaten, von denen vielleicht vier (maximal) überdurchschnittliches Format haben, acht zu machen. „Erwischt“ hat es dieses Mal Meri und Maria-Lisa Strassburg. Die Sendung selbst war ok. wenngleich der Juryauftritt von Nena immer wieder hart an die Grenze ging. Lustig war der Twitter-Thread während der Sendung – irgendwann haben sich alle nur noch drüber unterhalten, wo man anrufen muss, damit Nena nach Oslo fährt und dort ganz sicher auch für immer bleibt. Diese Nummer hat ProSieben aber leider nicht verraten, so dass für Nena andere Alternativen gesucht werden müssen. Familienministerin. Die Kasse schweigt ratlos und empört. Wir freuen uns auf kommenden Dienstag, dann besteht immerhin die realistische Chance, dass zwei weitere der zahlreichen Füllkandidaten ausscheiden – beispielsweise Jennifer Braun oder Cyril Krüger. Die TV-Quote blieb übrigens gegenüber der Vorwoche fast unverändert, verzeichnet wurden rund 2,16 Millionen Zuschauer nach 2,2 Millionen in der vergangenen Woche. m.

Unsere Top 10 der Show vom Dienstag …

UPDATE: So war die Show vom 23.02.2010 – Lena rockte wieder den Laden und holte sich den Tagessieg

1 Kerstin Freking – Tagessieg an der Kasse4! Souveräne Leistung, Charisma, Stimme, Song – wunderbar, an diesem Abend eines der komplettesten Packages. Schwieriger Song, das muss man erst mal so können, so die Spannung zu halten von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mal sehen, wie es mit Frau Freking weitergehen wird und wie sie sich noch entwickelt. Deutliche Steigerung im Vergleich zum ersten Mal.

2 Lena Meyer-Landrut – Also mal ganz ehrlich: Entweder ist Frau Meyer-Landrut verrückt oder es steckt teuflisches Kalkül mit Lust am Risiko dahinter (woher kennt das Mädel bitteschön The Bird And The Bee?!). Die eine singt „Like The Way I Do“ und sieht aus wie Silbermond-Steffis Zwillingsschwester, bietet also genug, was der Mainstream sowieso bereits dufte fand. Die andere wählt Songs, die kein Schwein kennt (The Bird And The Bee? Electro-Pop-Indie-Jazz!), die superschwer zu singen sind, die holpern und interpretiert diese auch noch live. Mit dem Mut und dem Charme der Jugend. Und dem Vorteil, dass gerade weil keiner diese Songs kennt, jeder auf die Interpretin achtet. Die Kasse4 liebt Dich – auch wenn Du gestern nicht ganz oben warst!

3 Leon Taylor – Gut, charming und sicher, aber weit entfernt von der Glanzleistung vergangener Woche. Dennoch immer noch an der Spitze des Feldes. Raab hat recht, wenn er „mehr“ fordert. Bleibt dennoch einer der Favoriten im Rennen um den Platz in Oslo. Ob Europa auf einen britischen Farbigen gewartet hat, der für Deutschland ein deutschsprachiges Lied singt, ist dann die andere Frage.

4 Sharyhan Osman – Besser als beim ersten Mal, schöner eigener Song. Ansonsten eindeutig Füllmaterial, immer noch.

5 Christian Durstewitz – Egal, wie sehr er von der Jury gelobt wird, Durstewitz ist kein Solokünstler. Als Sänger einer Band immer, jederzeit und gerne. Aber dem Vogel länger wie für einen Song zuschauen? Mal ehrlich? Eben. Ganz egal, was er kann, denn er kann natürlich was. Don’t believe the hype!

6 Maria-Lisa Strassburg – Pech, dass sie erkrankt war, die Gitarre vor dem Bauch fehlte ihr aber definitiv und die Entscheidung, so einen komplexen Song zu singen, war vermutlich nicht die Beste. Auch hier sahen wir KEINE Kandidatin für Oslo, denn dass der eine oder andere hier rothaarige Indiemädchen toll findet, ist das eine – das andere ist der europäische Maßstab. Und in diesem wird Maria-Lisa allenfalls Mitleidspunkte einheimsen.

7 Katrin Walter – Die Frau macht mir Angst, so sehen Zahnarzthelferinnen aus, die jeden Tag mit dem Zahnreinigungs-Bohrer Leute fertig machen, perfekt geschminkt und eiskalt lachend dabei. Da nutzt es gar nichts, rein gar nichts, dass Katrin Walter sehr, sehr gut sang. Shiver!

8 Cyril Krüger – Männliches Füllmaterial, kann sicher was, aber auf Sänger wie Krüger wartet niemand in Europa, die gibt es in allen Ländern.

9 Jennifer Braun – Siehe Meri, braucht kein Mensch, nice try, als Füllmaterial für so eine Show zunehmend anstrengend. „Like The Way I Do“ so grausam zu versägen, könnte unter den Strafbestand der Körperverletzung fallen.

10 Meri – Vollkommen zurecht am Start der Veranstaltung platziert, so konnte man ganz ganz schnell vergessen, was man da sehen und hören musste. Füll-Füllmaterial.

Raus sind: Maria-Lisa Strassburg und Meri. Und das schrieb die Kasse4 zur zweiten Ausscheidungsshow vom 09.02.2010.

Die heutige Playlist:

Fairground Atttraction revisited!

Fairground Attraction – Kawasaki – Live in Japan (VÖ: 07.11.08). Ich bin immer wieder überrascht, was Bandarchive und die Importservices der Plattenfirmen noch hergeben. Diesmal: Ein Livemitschnitt von Fairground Attraction aus Japan, aufgenommen vor rund 20 Jahren! Richtig, das waren die, die mit „Find My Love“ und vor allem „Perfect“ („It’s got to beeeeeeeiiii … per-er-er-fect!“) für Furore sorgten, mit der niedlichen Eddie Reader als Sängerin, lange ist es her. Der Mitschnitt geht in Ordnung, ist zu 100 Prozent ein Fan-Item und schafft Klarheit darüber, wie sich die Band damals live anhörte, die meisten von uns haben die Band ja nur auf Vinyl oder Kassette genossen. Reichlich unspektakulär, handwerklich aber wie erwartet hochwertig wird der Set abgearbeitet, die Höhepunkte sind, klar, „Perfect“ und „Find My Love“ aber auch „Whispers“ gefällt dank Readers zerbrechlich, fast ätherischem Gesang. Geht in Ordnung, diese Veröffentlichung. m.

San Glaser – New Road (VÖ: 23.01.2009). Für alle, denen Diana Krall zu blond oder zu kühl und herrisch ist, gibt es San Glaser.Bekannt als Mitglied der Band von Stefan Gwildis und von der Jazzkantine, geht die bildhübsche dunkelhaarige Jazz- und Soulsängerin nun mal wieder einen höchst hörbaren Solopfad. „New Road“ ist wunderbarer Jazzpop, nicht mehr, nicht weniger. Für Freunde des Genres wunderbar, ob aus ihr die „deutsche Norah Jones“ wird, bleibt abzuwarten. Aber bitte, bitte: Nicht mehr Sachen wie „Do You Really Want To Hurt Me“ covern, Frau Glaser. Danke! m.

17 Kommentare zu „„Unser Star für Oslo“, die dritte: Nena nervt und Kerstin Freking rockt

  1. Lena Lena Lena Lena Lena Lena Lena !!!!

    Björk, mit der sie ständig verglichen wird, mag ich überhaupt nicht!
    Problem: wer kann ihr ein Lied auf den Leib schreiben, das ihrer Persönlichkeit gerecht wird? Finde ich sehr schwer!

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    1. sehr guter punkt, eigentlich müsste sie die songs für sich selber schreiben, das hat sheryhan ja den kopf gerettet am dienstag, die wäre sonst dran gewesen … Ich stell mir eher die frage, wie um alles in der welt man als 18jährige auf The Bird And The Bee kommt … Wenn das ihre Idee war, zolle ich ihr noch mehr Respekt!

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  2. Da kann wiederum ich dir nur Recht geben. Von den Kandidaten, die ich gesehen hab, gibt es nur wenige, die sich als Musiker und nicht nur als Sänger von bekannten Songs auszeichnen …

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    1. Hi Ninakatarina, ich stell mir immer noch die frage, ob Lena Zufall oder Kalkül ist. Aber das ist vermutlich wieder so eine aberwitzig-deutsche Unart, sowas zu denken … Fast schäme ich mich dafür, wir Deutschen sind ja meist klasse im Zersägen und Kleinreden. Lena ist jedenfalls klasse und Kerstin Freking erst recht. Egal, wer sie steuert 🙂

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      1. Ach, die Gesteuerten singen doch alle Alicia Keys oder irgendwelche aktuellen Chartstürmer … Und dann setzt sich plötzlich der Nicht-Mainstream durch. Und wir sind so verunsichert darüber, dass wir direkt Verschwörungen vermuten.

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      2. Hmmmm … Oder die Regierung/Stefan Raab/Osama Bin Laden (je nachdem, woran man glaubt) baut drauf, dass wir so denken und setzt mit Absicht unbekannte Songs ein 🙂 I want to believe :). Die „Gesteuerten“ können m.E. übrigens auch nichts anderes als Chartsstürmer-Sachen singen, übersehen aber dabei, dass beispielsweise Alicia Keys eine göttliche Sängerin ist und man, wenn man Meri mit Vornamen heißt, sich eher andere Vorbilder suchen sollte. Genug gelästert 🙂

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  3. Könnt ihr mal bitte aufhören, alles schlechtzureden?
    Unser Star für Oslo ist die seit langem hochwertigste Castingshow im deutschen Fernsehen. Hier einige Anmerkungen:
    1. Egal ob man seinen Typus mag, Cyril ist der Künstler von den zehn, der kommerziell am erfolgreichsten wäre.
    2. Ich glaube die Hautfarbe eines Künstlers spielt so ziemlich gar keine Rolle!!!
    3. Jennifer Braun hat ihren Song sicherlich nicht grausam versägt.
    4. Bitte, Bitte, Bitte lernt das Artikelschreiben! Das Wort Füllkandidat/Füllmaterial kommt in fast jedem 2.Satz vor.

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    1. Hi Christopher,

      danke für die Comments, aber Füllkandidaten sind Füllkandidaten, da gibt es kein anderes Wort für. Und das Artikelschreiben kannst Du getrost jemand anders lernen :). Zum Thema Cyril: Es geht nicht um den kommerziell erfolgreichsten Kandidaten, denn Mainstreammittelmaß nach Oslo zu schicken, wird nicht funzen. Charaktere, etwas Außergewöhnliches dagegen schon eher. Cyril ist nicht außergewöhnlich, genauso weniger wie Frau Braun. Schönen Abend! m.

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