Kinderkommission erinnert an Tag der vermissten Kinder

Wenn es nicht so ernst wäre, wäre das einer aus der Kategorie „Was es nicht alles gibt“: Am 25. Mai war der Tag der vermissten Kinder, die Kinderkommission des Bundestags erinnerte daran. Und zwar mit folgender Mitteilung:

Am 25. Mai 1979 verschwand im New Yorker Stadtteil Soho der damals sechsjährige Etan Patz spurlos. Ihm zum Gedenken wurde vier Jahre später der Internationale Tag der vermissten Kinder eingeführt, der seit nunmehr acht Jahren auch in Europa begangen wird.

Etwa 50.000 Kinder verschwinden in Deutschland jedes Jahr. Die meisten laufen weg und kommen glücklicherweise schon nach kurzer Zeit wieder zurück. Doch 1.700 Kinder sind länger als ein Jahr vermisst. Die Gründe dafür sind vielfältig, Stress in der Schule wie Mobbing, Ärger zu Hause, Liebeskummer, aber auch Entführungen ins Ausland durch ein Elternteil.

Für die betroffenen Eltern und Geschwister bricht eine Welt zusammen, und eine schreckliche Leidenszeit beginnt. Die Polizei leistet die wichtige „Erste Hilfe“, langfristige Unterstützung bieten ehrenamtliche Helfer und Elterninitiativen, die nicht nur Trost spenden, sondern den Familien auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Der 25. Mai soll nicht nur an die vermissten Kinder erinnern, sondern auch den Eltern, die ein Kind vermissen, Hoffnung geben und ihnen zeigen, dass sie mit ihren Sorgen nicht alleingelassen werden. Den vielen ehrenamtlichen Helfern und Initiativen soll an diesem Tag „Danke“ gesagt werden.

Der Vorsitzende der Kinderkommission, Eckhard Pols: „Vermisste Kinder stellen Eltern vor große physische und psychische Probleme. In diesen Augenblicken muss den Eltern, Großeltern und Geschwistern geholfen werden. Für diese Fälle stehen Initiativen und ehrenamtliche Helfer bereit, die in dieser Zeit wertvoll und unbezahlbar sind.“

Mich hat vor allem die Zahl erschreckt: 1700 Kinder, in Deutschland. Unfassbar. m.

Links:
Initiative Vermisste Kinder

Kinderkommission

9 Kommentare zu „Kinderkommission erinnert an Tag der vermissten Kinder

  1. Danke für diesen Beitrag – ich kann mich erinnern, als gerade das dritte Mamasitokind geschlüpft war, ist Maddie Mc Cann verschwunden.
    Ich war so schmerzhaft betroffen, dass ich versucht habe, das Thema möglichst weit von mir weg zu schieben.
    Die Vorstellung, meine Kinder würden verschwinden, aus welchem Grund auch immer, zerreisst mich schier.
    Die Kraft der Eltern, weiter zu leben, weiter zu gehen, nicht daran zu zerbrechen, nicht zu wissen…ich habe grossen Respekt und fühle aus tiefstem Herzen mit!

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  2. dem kann ich mich nur anschließen, das mag ich mir selbst für mich als Vater gar nicht vorstellen. Umso wichtiger ist es ja, das wenige, was man dagegen tun kann, zu unterstützen. Grüße!

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  3. Danke für diesen Beitrag. Ich wußte gar nicht das es diesen Tag gibt, aber ich finde es gut sich die erschreckende Zahl immer wieder bewußt zu machen.

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