Aller Anfang ist schwer, zugegeben und angesichts der kurzen Vorbereitungszeit kaum zu stemmen, blabla: Im Kern ist die Premiere der CEBIT Sounds gescheitert und kann 2011 nur besser werden. Geplant war, mit dem Sonderbereich Firmen an der Schnittstelle zwischen Musik und IT anzulocken. Impressionen von einem CEBIT-Besuch. Zum ersten Mal auf der CEBIT, erschlägt mich erstmal die schiere Größe: Auf dem Messegeländer in Hannover kann man eine Kleinstadt ansiedeln, die Parkplätze sind endlos, die Hallen so groß und zahlreich, dass die Wahl von Wanderschuhen vor dem Buch sehr ratsam scheint. Wanderschuhe und vorher eine Leberkäs‘-Semmel, denn Rumlaufen, Rumstehen und so ist anstrengend.
Nach längerem Fußmarsch präsentiert sich die CEBIT Sounds also in Halle 22 als … Leere. Das ist mein erster Eindruck: Eine riesige Halle mit schmutzigem schwarzen Steinboden (ein Teppich hätte Wunder gewirkt), auf dem sich in der Mitte ein gut frequentierter Pommes-Stand, in einer Ecke eine riesige Bühne und in den anderen Ecken relativ nichts bis wenig versteckt. Myspace ist da, Musicload ebenso. Als ich ankomme, unterhält sich gerade Christian Wulff, MP Niedersachsen (Sie wissen schon, die mit den Pferdeäpfeln und der innovativen Anzeigenkampagne!) relativ gelassen und grinst in die Bildschirme, auf die korrekt gekleidete Musicload-Manager deuten. Was er da sieht, sehe ich leider nicht – einen Rap auf Steve Jobs?
Wenig später startet auf der Riesenbühne die Keynote des Tages, es geht um Mobile Entertainment. Soll gehen. Dazu muss man wissen: Eine Keynote auf einer Messe zu halten, ist an sich eine Ehre, suchen die Veranstalter dafür doch in der Regel Visionäre aus, die der Branche neue Wege aufzeigen und im Idealfall mit den Thesen ihrer Keynote den lieben langen Messetag lang für Gesprächsstoff sorgen. Ob der Mann von SonyEricsson ein Visionär ist, weiß ich nicht, er macht aus der Keybote jedenfalls eine zwanzig minütige Produktpräsentation der neuesten Moves aus dem Hause SonyEricsson. Ob das so gedacht war? Die Präsentation war aber hübsch, hat den Flasher in seinem Team sicher eine Woche gekostet.
Später tritt dann Henning Wieland, seines Zeichens Sänger der Söhne Mannheims, auf und gibt Akustik-Pop zum Besten. Leider war er nicht im Programm angekündigt, was den Kreis der Zuhörer sehr überschaubar machte. Schade, denn der Mann ist gut, sehr gut sogar. Passte aber sozusagen ins CEBIT Sounds-Gesamtbild.
Plattenfirmen oder so habe ich in der Halle 22 nicht gesehen, was nicht ist, muss also werden. Andere Hallen waren leider deutlich frequentierter, der Ort für die CEBIT Sounds! war also leider zum einen zu groß und zum anderen zu weit abseits vom Geschehen gewählt.
Und sonst? Google hat auf der Messe selbstbewußt drei seiner StreetView-Wagen ausgestellt, die Stände von Telekom und Microsoft waren riesig. Und die Currywurst gibt es auf dem Gelände zum Kurs von 6,95 Euro mit Pommes und gegenüber auf dem Gelände … aber lassen wir das, Schwamm drüber. Mehr im nächsten Jahr. m.