Schweigend und für den Moment ohnmächtig wollen wir den Opfern und Hinterbliebenen der Anschläge von Paris unser Mitgefühl ausdrücken. Worte können das Entsetzen nicht beschreiben, aber Bundeskanzlerin Merkel hat dennoch sehr passende Worte gefunden.Hier ihr Statement vom Morgen des 14. November im Originaltext:
Meine Damen und Herren, hinter uns liegt eine der schrecklichsten Nächte, die Europa seit langer Zeit erlebt hat. Die Menschen in Paris müssen einen Alptraum von Gewalt, Terror und Angst durchleiden, und ich möchte ihnen und allen Franzosen heute von hier aus vor allem eines sagen: Wir, die deutschen Freunde, wir fühlen uns Ihnen so nah. Wir weinen mit Ihnen. Wir werden mit Ihnen gemeinsam den Kampf gegen die führen, die Ihnen so etwas Unfassbares angetan haben.
Ich bin in Gedanken bei den mehr als 120 Menschen, denen das Leben geraubt wurde, und ich bin in Gedanken bei den Familien und Angehörigen. Seien Sie versichert: Deutschland fühlt mit Ihnen in Ihrem Schmerz und in Ihrer Trauer. Ich denke auch an die Verletzten ‑ mögen sie genesen, körperlich und seelisch.
Die Menschen, um die wir trauern, wurden vor Cafés ermordet, im Restaurant, im Konzertsaal oder auf offener Straße. Sie wollten das Leben freier Menschen leben, in einer Stadt, die das Leben feiert ‑ und sie sind auf Mörder getroffen, die genau dieses Leben in Freiheit hassen.
Dieser Angriff auf die Freiheit gilt nicht nur Paris ‑ er meint uns alle und er trifft uns alle. Deswegen werden wir auch alle gemeinsam die Antwort geben.
Da ist zunächst die Antwort der Sicherheitskräfte: Die Bundesregierung steht dazu im engen Kontakt mit der französischen Regierung und hat jedwede Unterstützung angeboten. Wir werden alles tun, um bei der Jagd auf die Täter und Hintermänner zu helfen und gemeinsam den Kampf gegen diese Terroristen zu führen. Ich werde heute im Laufe des Tages mit den zuständigen Ministern zusammenkommen, um die weitere Entwicklung der Lage in Frankreich und alle damit verbundenen Fragen zu erörtern.
Und dann geben wir auch als Bürger eine klare Antwort, und die heißt: Wir leben von der Mitmenschlichkeit, von der Nächstenliebe, von der Freude an der Gemeinschaft. Wir glauben an das Recht jedes Einzelnen ‑ an das Recht jedes Einzelnen, sein Glück zu suchen und zu leben, an den Respekt vor dem anderen und an die Toleranz. Wir wissen, dass unser freies Leben stärker ist als jeder Terror.
Lassen Sie uns den Terroristen die Antwort geben, indem wir unsere Werte selbstbewusst leben und indem wir diese Werte für ganz Europa bekräftigen ‑ jetzt mehr denn je.
Große Worte einer Kanzlerin, der man oft nachsagt, zu spät Worte zu finden. Hier nicht und das ist sehr schön.
Und an dieser Stelle haken wir kurz ein und fügen hinzu:
Fahrt zur Hölle, ihr Fundamentalisten dieser Welt.
Fahrt zur Hölle, ihr, die ihr glaubt, mit Waffen und Verboten Eure Scheisswelt durchsetzen zu können.
Fahrt zur Hölle, ihr Unterdrücker und selbsternannte Verkünder einer Wahrheit, die mit Gott so wenig zu tun hat wie Eure Gebetsbücher mit einer Porno-DVD.
Fahrt zur Hölle, Ihr Mörder Unschuldiger.
Wir werden nicht weichen und damit auch nicht unsere Werte der Mitmenschlichkeit, Toleranz und Respekts. Heute abend waren wir im Kino, zusammen mit vielen weiteren Menschen, die Unterhaltung suchten. Wir werden uns nicht verkriechen. Und morgen hören wir zusammen mit vielen anderen einer jungen Frau zu, die auf einer Bühne stehen und singen wird. Ganz ohne Burka oder Tschador oder Tschwasauchimmer. Sie wird von Sex singen und davon, was ihr gerade durch den Kopf geht. Das ist gut so und daran werdet ihr auch nichts ändern können. Und übermorgen fällt uns bestimmt auch etwas ein, was Eure kranke Perversion eines Glaubens nicht erlaubt. Mit Sicherheit.