Here wiiii go! Anschauen!
VIDEOS
http://video.hamburg.de/video/Verleihung_der_LEA_Awards
und:
http://www.hamburg1.de/aktuell/Live_Entertainment_Award-3296.html
BLOGS
Dankesworte der Veranstalter der „Filmnächte am Elbufer“ / Dresdner Elbufer.
Und ein Beitrag von Konzertveranstalter Berthold Seliger, der hier als „andere Meinung“ seinen Platz finden soll:
Was Dieter Gorny für die Tonträgerindustrie, das stellt Jens Michow für die sogenannte „Live-Industrie“ dar – Faktotum, Lautsprecher, Selbstdarsteller, je nachdem. Der Multifunktionär Michow ist unter anderem auch Geschäftsführer des „PRG Live Entertainment Awards“ (LEA) und hat als solcher dem „Musikmarkt“ ein Interview gegeben, in dem er die deutschen Tournee- und Konzertveranstalter zu Kadavergehorsam und Korpsgeist auffordert: „…ich will nicht verhehlen, daß es auch immer noch einige Veranstalter gibt, die den LEA als vermeintliche „Selbstbeweihräucherung“ der Branchenakteure abtun, jegliche Kooperation kategorisch ablehnen und selbst für die Entgegennahme der Auszeichnung nicht zur Verfügung stehen (…) Aus meiner Sicht zeigen derartige Reaktionen nicht nur, daß Sinn und Zweck der Veranstaltung in fataler Weise falsch verstanden werden, sondern daß diese Kritiker noch nicht begriffen haben, wie Politik und Lobbyismus funktionieren. Wenn man die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Wirtschaftszweiges verändern will, kommt man nicht weiter, indem man sich in sein Schneckenhaus zurückzieht. Man muß der Politik veranschaulichen, welche volkswirtschaftliche Bedeutung der Wirtschaftszweig hat, für den man kämpft.“
Nun gut, ich hatte mich als jemand, der dreimal in Folge als „Künstleragent des Jahres“ für den „LEA“ nominiert wurde und der gegen seine sonstigen Prinzipien letztes Jahr erst- und einmalig einem „LEA“ beigewohnt hat, jeglicher Stellungnahme dazu bisher verweigert. Aber wenn man sich hier indirekt so anpflaumen lassen muß, dann machen wir halt mal ernst: Tatsache ist, daß der „LEA“, dem ich 2009 beigewohnt habe, so ziemlich die langweiligste Veranstaltung war, an der ich jemals teilgenommen habe (und ich habe in meiner Kindheit etliche katholische Messen, später so manches Regionalligaspiel und noch später einige Jahreshauptversammlungen der Freiwilligen Feuerwehr besucht, die im Vergleich zum „LEA“ spannende und intellektuell wie künstlerisch interessante Veranstaltungen waren…). Es war in der Tat eine nicht enden wollende Selbstbeweihräucherung der Branche, man hat sich gegenseitig belobhudelt, das Musikprogramm war nicht einmal durchschnittlich, und wenn ich sage, daß der Auftritt von „Silbermond“ der musikalische und der Auftritt von Atze Schröder der komische Höhepunkt der Veranstaltung waren, dann kann sich der geneigte Leser ungefähr vorstellen, wie furchtbar der Abend war.Wie immer hierzulande kam die unabhängige Szene praktisch nicht vor, es ging wie beim „Echo“ einzig um „Mainstream“ – „wer hat den größten“, sozusagen. Und als man nach faktisch ca. vier Stunden und einer gefühlten Ewigkeit die Veranstaltung endlich hinter sich hatte, gab es ein nicht mal mittelmäßiges Buffet, das so schlecht organisiert war wie die ganze Veranstaltung – die einzigen freien Plätze gab es signifikanterweise neben dem in Hamburger Klatschpostillen so genannten „Neger-Kalle“, der zwar anscheinend vom „LEA“-Komitee eingeladen worden war – neben die „Kiez-Größe“ wollte sich aber niemand an den Tisch stellen. Ich konnte gar nicht schnell genug wieder verschwinden, mußte mich bei meiner Frau noch tagelang dafür entschuldigen, daß ich sie zu einer derart langweiligen Veranstaltung mitgenommen hatte, und schwor mir: „nie wieder tust du dir das an!“
So ist das.
Laßt uns ehrlich miteinander sein: wer so eine Veranstaltung haben möchte und sich dabei wohl fühlt, der soll da hingehen und die 200 Euro Schmerzensgeld dafür berappen. Die Menschen tun mitunter merkwürdige Dinge. Was mich aber wundert, ist, wie ungelenk, hölzern und sterbenslangweilig sich ausgerechnet die Live-Branche hier präsentiert. So will man der Politik imponieren? Muß denn jede Veranstaltung, die Politikern gefallen soll, gleich so langweilig sein wie eine SPD-Ortsvereinssitzung im Sauerland oder eine CSU-Ortsverbandsversammlung im Bayerischen Wald?
Aber man verschone mich bitte mit dem von Herrn Michow eingeforderten Kadavergehorsam, mit dem indirekt geäußerten Diktum, wer am „LEA“ nicht teilnehme, schade der deutschen Veranstaltungswirtschaft. Was für ein Unsinn. Wer am „LEA“ nicht teilnimmt, ist einfach nur irgendwie noch ein bißchen bei Trost.
–> Die Kasse4 meint dazu nur: Seliger hat keine Ahnung, wie spannend CSU-Ortsverbandsversammlungen im Bayerischen Wald sein können. W I R waren da schonmal, jaha, gell, Kollege Wolfgang R. aus M., derzeit bei B. in Lohn und Brot? Langweilig? Never!
Knapp acht Minuten Bericht und kein Wort darüber, was der LEA eigentlich ist und wer ihn bekommt. Ein Ausdruck journalistischer Ratlosigkeit.
LikeLike
ich denke, das kommt davon, wenn man message mit glamour zu verbinden versucht. und auf medienpartner trifft, die analog genug sind, nur auf den glamour zu schielen und lieber blümchen zeigen …
LikeLike
und jetzt habe ich die acht minuten auch gesehen – das ist mehr als seltsam, markus, mehr als seltsam. Was für ein Quatsch!
LikeLike