Masen – Wenn schon suchen, dann das Glück

VÖ: 12.11.10
Label/Vertrieb: Blickwechsel/Soulfood


Das Debütalbum des Songwriters und Sängers Masen (nicht Madsen, Masen) macht es einem nicht leicht: Da ist auf der einen Seite ein sympathischer junger Mann, der ganz genrelike mit einem Gitarrenkoffer durch die Gegend zieht, Songs und Bücher über das Songtextschreiben schreibt, der eine gute Stimme hat und der sich nun berufen sieht, die musikalische Welt unter eigenem Namen zu erobern. Förderpreise und so hat er dafür schon erhalten, die Kasse4 fragt dennoch: Wer ist Masen? Oder, noch besser: Was macht ihn zu Masen? Auf „Wenn schon suchen, dann das Glück“ hört der geneigte Fan des Genres zunächst den Titeltrack, der mit seinen ruhigen Gitarrentönen quasi aus dem Repertoire von Element Of Crime zu entsprungen sein scheint, gediegener Indie-Chanson minus die Lächerlichkeit des alternden Sven Regeners („ROMANTIK!!!!!“ Ja, alles klar, passt schon …) sozusagen. Prima, so kann es weitergehen.

Doch bereits „Liebe ist neu“ klingt dann wie Blumfeld von der Realschule, mit der Stimme Ina Müllers könnte man ihn aber noch durchgehen lassen. Dann folgt eine „Seemannsballade“, die man Masen nicht abnimmt, so rabauken- oder rebellentechnisch und schließlich „Die Dinge sind“. Ein Song, der an Steve Millers „The Joker“ erinnert und damit unweigerlich die Gedanken zum „Lassie Song“ der Lassie Singers (vom wunderbaren 1991er Album „… helfen Dir“) abschweifen lässt. Schade, dass es die nicht mehr gibt! Der sechste Song des Albums, ist dagegen textlich so peinlich, dass das selbst Frank Ramond nach dreißig Auftragsarbeiten und im Wachkoma noch besser texten könnte. Kostprobe?

kriegt Barbie jemals ihre Tage?
stellt sie sich und ihre Figur jemals in Frage?
kann sie in ihrem sauberen Bungalow
mal so richtig dreckig stöhnen?

Keine weiteren Fragen. Der Rest des Albums ist ok. Das Album ist letzlich zu beliebig für eine Bewertung unter Singer/Songwriter-Gesichtspunkten, aber andererseits für die Sparte Radio-Pop eindeutig zu gut. Warten wir das nächste Album ab, da wird bestimmt noch was kommen und das meinen wir ganz ironiefrei. Bis dahin reicht es nur zum Achtungserfolg. Die Kasse4 hört jetzt zum Ohrenspülen mal wieder die Realschul-Klassenfahrt-Lyrik von Madsen. Ahh, das tut gut …

Masens Video zu „Bin ich das“
http://www.youtube.com/watch?v=WIuJ15z74aA

Masen live
15.11. Berlin, Sputnik Kino (Release Party/Konzert)

Bewertung: 3 von 5 Kassenbons.

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