Topps Deutschland im Interview: „Wir versuchen Fans und Sammlern immer etwas Neues zu bieten“

Marc Unger ist Marketingchef von Topps Deutschland – dem Unternehmen, das nun bereits zum zweiten Mal das Sticker-Album zur Fussball-Bundesliga herausgibt. Im kasse4-Interview verrät Unger, was es mit der „Autogramm-Edition“ auf sich hat, was ein „Rookie“ ist und wie es um die Sammelleidenschaft in Deutschland bestellt ist. Informationen aus erster Hand!

 

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In welcher Auflage ist das 2011er Album erschienen?
Unger: 500.000.

Wie hoch war Auflage für die Beilage in der „Sport Bild“?
Unger: Noch einmal 500.000.

Wieviele Päckchen produzieren Sie?
Unger: Keine Angabe.

Können Sie Zahlen zum ersten Bundesliga-Album von Topps verraten?
Unger: Wir haben über 100.000.000 Sticker verkauft.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Start der Sticker-Serie in Deutschland?
Unger: Wir sind allgemein sehr zufrieden mit den von uns in den letzten beiden Jahren eingeführten Bundesliga-Sammelserien (3x Match Attax, 2x Sticker, 1x Chipz). Es ist allerdings allgemein zu beobachten, dass der Markt für Sticker in Deutschland rückläufig ist und der Markt für Trading Cards wächst.

Macht die lange „Vorherrschaft“ von Panini auf diesem Gebiet den Start schwieriger? Begegnet Ihnen Misstrauen von Fanseite?
Unger: Nein, wir konnten die Sammler durch die Qualität unserer Produkte überzeugen und haben einige Neuheiten eingeführt, die es so in einem Bundesliga Stickeralbum davor nicht gegeben hat.

Welche Altersstruktur haben die Käufer der Bilder? Können Sie dazu Zahlen verraten?
Unger: Die Altersstruktur ist unterschiedlich. In erster Linie sammeln Kinder die Sticker, wobei es natürlich passionierte Hobby-Sammler in jedem Alter gibt, die ebenfalls eine wichtige Käufergruppe darstellen.

Warum wurde das Album erst Anfang 2011 auf den Markt gebracht?
Unger: Wir konnten so alle Spieler, auch die erst spät im Sommer-Transferfenster gewechselt sind, in die Kollektion einbeziehen. Zudem ist die Begeisterung und das Interesse an der Bundesliga zum Rückrundenstart höher als im November oder Dezember.

Halten Sie den Bruch mit der in Deutschland von Panini geübten Tradition, das Album zur neuen Saison zu veröffentlichen, nicht für nachteilig?
Unger: Zur neuen Saison kamen ja die „Match Attax“-Karten in den Handel. Einen Nachteil für die Stickerserie bedeutet das nicht.

Gab es bei Topps die Befürchtung, dass die Sticker der „Match Attax“-Serie im Weg stehen?
Unger: Nein, die Befürchtung gab es nicht. Die Sticker und die Karten sind zwei unterschiedliche Produkte. Die einen Sammler mögen das eine, die anderen Sammler das andere Produkt. Manche sammeln auch beides.

Wieso heißen die Sticker „Autogramm Edition“? Gibt es noch ein andere „Edition“?
Unger: Das ist auf die Saison bezogen. In 2010/11 ist es die „Autogramm-Auflage“ in der nächsten Saison ist die Auflage oder Edition wieder eine andere.

Finden Sie persönlich die Miniautogramme auf der Brust der Spieler gelungen? War das eine Vorgabe aus Amerika, diese drauf zunehmen?
Unger: Nein, wir haben in zahlreichen Umfragen, persönlichen Gesprächen und Fokusgruppen mit unseren Sammlern festgestellt, dass die Autogramme sehr gut ankommen. Wir hatten ja im letzten Jahr bereits die Autogramme der Kapitäne auf den Stickern. Persönlich finde ich die Serie sehr gelungen.

Wieviele aktuelle Änderungen haben Sie nach dem nach hinten verlegten Erscheinungstermin bei den Spielerkadern tatsächlich noch vorgenommen?
Unger: Redaktionsschluss war Mitte November, sodass wir die Absprache mit den Clubs, welche Spieler im Album aufgenommen sollen, ebenfalls nach hinten verlegen konnten. So sind sicherlich einige Spieler im Album, die Aufgrund von Transfers oder höheren Einsatzzeiten als erwartet, ansonsten nicht drin gewesen wären.

Wie geht es zur Saison 2011/2012 weiter? Folgt wieder eine VÖ Anfang 2012?
Unger: Es geht 2011/12 weiter, da wir die Bundesliga Lizenzrechte noch bis mindestens 2014/2015 haben. Das Timing für die neue Saison steht allerdings noch nicht fest.

Mit der Einführung einer Serie wie „Rookies“ importieren Sie zum einen einen ur-amerikanischen Begriff und legen zum anderen vereinsübergreifend den Fokus auf die junge Garde der Bundesligaspieler. Das ist ja durchaus neu für den deutschen Sammler. Was macht Sie sicher, dass das funktioniert?
Unger: Wir führen den Begriff ja nicht völlig neu im deutschen Sprachgebrauch ein, wie oft hört man derzeit die Reporter „Rookie“ rufen, wenn ein Götze, Holtby und wie sie alle heißen am Ball sind? Und gerade weil der Trend in der Bundesliga (und sogar in der deutschen Nationalelf) dahin gehend ist, dass immer mehr Talente heranreifen, die in ihrer Mannschaft zu Leistungsträgern werden, ist die Einführung einer solchen Kategorie schlüssig. Zumal diese Jungs meistens zu den beliebtesten Spielern zählen.

Zur „Tricks mit Diego“-Serie: Wieso fiel die Wahl auf den einstigen Bremer Star, der nicht erkennbar auf dem Zenith seiner Karriere steht und stand?
Unger: Als die Wahl auf Diego fiel, war er gerade nach Wolfsburg gewechselt und neben Raul DER Transfer im Sommer. Er ist fraglos einer der Stars der Bundesliga und selbst wenn er nicht seine beste Saison spielt, ist er bei Wolfsburg doch der herausragende Spieler. Außerdem ist Diego für das Thema Tricks genau der richtige Mann.

Wieso verzichtet Topps auf große Bilder, die aus zwei oder mehr Stickern bestehen?
Unger: Dafür sind uns zahlreiche Sammler sehr dankbar. Diese sind ja im Grunde unmöglich so einzukleben, dass es nicht schief oder ungerade aussieht.

Wieso gibt es keine zweite Bundesliga in den Alben?
Unger: Die 2. Bundesliga ist ebenfalls sehr interessant, vielleicht in 2011/12?

Sind künftig Extras wie beispielsweise Poster mit Stickern geplant?
Unger: Es gibt immer Überlegungen, wie man das Produkt für den Sammler noch interessanter und attraktiver gestaltet. Ein Poster würde ich grundsätzlich nicht ausschließen.

Die 2010 eingeführten „3D“-Spieler sind wieder verschwunden im aktuellen Album. Warum?
Unger: Wir versuchen den Fans und Sammlern immer etwas Neues zu bieten. 3D-Live war in 2009/10, in 2010/11 kommen nun eben die Rookies oder die Aktion mit Diego. Viele Fans freuen sich schon auf 2011/12 und sind gespannt, was da kommt.

Der Fernsehsender „Sky“ ist mit einem eigenen Sticker bedacht worden. Befürchten Sie, dass die Trennung von Anzeigen und Stickern nicht das Produkt schwächt? Panini hat es zur WM 2010 mit der unsäglichen Miro-Klose-Coca-Cola-Serie ja quasi vorgemacht, wie man es nicht macht …
Unger: Wir finden es eigentlich eine sehr gelungene Seite und sehen es nicht als Schwächung des Produkts.

Noch eine Frage zum Marketing: Die Qualität der „Sport Bild“-Edition ist schlechter als die der Kaufversion – weil beispielsweise der Umschlag dünn gedruckt wurde. Schädigen Sie mit solchen Entscheidungen nicht das Kernprodukt?
Unger: Wir denken nicht, dass wir das Kernprodukt damit schädigen. Die Kollektion ist im Allgemeinen qualitativ sehr hochwertig. Wir geben mit der „Sport Bild“-Beilage jedem die Chance, ein Album gratis zu bekommen, so dass der Einstieg für Sammler erleichtert wird. Copyright http://www.kasse4.de, Martin Schrüfer

 

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