Immer noch geflasht vom Montag: Prince auf der Waldbühne in Berlin live zu erleben, war großes Kino, das man kaum in Worte fassen kann. Besonders ist der Kasse4 das Cover „Crimson & Glover“ im Ohr geblieben …
http://www.youtube.com/watch?v=0CVBxI3ZZkQ (einbetten ging leider nicht, klickt für den wunderbaren Song!) oder hier:
… im Original von Tommy James & The Shondells (was man nicht alles ergoogeln kann …) und in der Version von Prince der Himmel auf Erden, gerade live an einem Sommerabend inmitten der durchaus beeindruckenden Kulisse der Waldbühne zu Berlin.
Wer Lust hat, eine Kritik des Abends zu lesen, kann dies beispielsweise hier tun: „158 begnadete Zentimeter“ (Passauer Neue Presse).
Schöne Worte fand auch Rose-Maria Gropp von der F.A.Z. in einer Kritik, die die coole Überschrift „Der Sexkobold ist jetzt vergeistigt“ trägt. Ja, man hat es nicht leicht als Musikjournalist oder Musikjournalistin, immer muss man sich was besonders schlaues einfallen lassen, siehe Überschrift, und im Fall Gropp gelingt dies auch auf weiten Strecken. Allgemeinplätze baut die Autorin dennoch (wie es halt alle tun, von Passau bis Frankfurt), wenn sie beispielsweise über „Purple Rain“ schreibt: „Wem bei dieser dunklen Romanze das Herz nicht schmilzt, der hat keines; so einfach ist das“. Stimmt aber dennoch, es sei denn, man steht zu der Zeit bereits am S-Bahnhof Pichelsberg, weil man den Sch..-ICE nach Hamburg noch erwischen muss oder möchte.
Wesentlich einfacher haben es sich die beiden Pappnasen Becker & Heller gemacht, das sind Radiomoderatoren, die videobloggen (Text only hätte auch gereicht, wenn man sich die Jungs anschaut) und sich „Deutschlands härteste Musikkritiker“ nennen. Nachdem man sich aber das Gefasel zu Gemüte geführt hat, das die Jungs zum Thema Prince vor der Show veröffentlicht haben …
und danach dann nochmal …
.. weiß man, dass Youtube nicht vor Bullshit schützt. In kurz behaupten die beiden Experten zu wissen, dass Prince alt geworden ist und seine Hüfte nicht mehr mitmacht (wer in Berlin dabei war, weiß …), dass er relativ früh Schluss gemacht hat auf der Waldbühne (klar, 2 Stunden 40 ist ja heutzutage wirklich kurz, wie alle wissen, die oft auf Konzerte gehen …) und dass der Fan, und an dieser Stelle wird die Kasse4 ganz ernst, die Tickets „am besten bei Ebay kauft“. Denn da gäbe es Angebote, die man selbst nicht so genau kennt, die aber so ungefähr 20 bis 30 Prozent günstiger sind“.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, Deutschlands härteste Musikkritiker empfehlen den Ticketkauf bei Ebay und nicht an den Stellen, wo sich der Fan sicher sein kann, dass er ein Original-Ticket erhält. Als wäre Ebay ein Erstmarkt, der Tickets aus zauberhaften Gründen 20 bis 30 Prozent günstiger vercheckt als die Vorverkaufsstelle nebenan. Ganz toll, die Herren, aber die Kasse4 versteht es natürlich: Wer auf der Gästeliste steht, in der Regel, der kennt natürlich die Perspektive des Fans, der bei Ebay leicht an einen Deppen geraten kann, der bedruckten Müll anstelle des Tickets verkauft, eher weniger. Sondern beobachtet lieber im Halbdunkeln, wie sich Taylor Dayne (?? ganz einfach: Die mit „Tell It To My Heart“, 1987) gegen Bela B.’s Avancen verteidigt, bei der coolen Aftershowparty mit Prince. Alles klar, es sei euch gegönnt, auch wenn Euch keiner dafür bewundert, aber sprecht bitte (!) nicht von Dingen wie Ticketkauf. Am Ende glaubt Euch das noch jemand, was ihr da verbreitet. Von der Meta-Ebenen des Journalismus, dass man sich, wenn man sich schon exponiert als Musikkritiker, auch vom Sujet Ahnung haben (oder schweigen!) sollte, sprechen wir dann beim nächsten Mal, die Kasse4 will Euch ja nicht überfordern. m
Ein Wort zum Ticketkauf auf Ebay: Zurzeit gibt es bei Festivals erhebliche Probleme mit gefälschten Eintrittskarten. Sie wurden meistens im Internet von privaten Anbietern gekauft.
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Hi Markus, I know … aber Becker und Heller haben als Radiomoderatoren (Achtung Insider!) natürlich den Zugang zu anderen Informationen. Bleibt nur zu hoffen, dass ihnen das niemand glaubt 🙂
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