Soundaccount: Universal Music geht an die Spaßkasse

Wie „W & V“ schreibt, hat sich Universal Music, seines Zeichens Tonträger-Major aus Berlin, mit der Spaßkasse, sorry, Sparkasse zusammengetan (Hi Tom!). Und eine „Universal Music Kreditkarte“ auf den Markt gebracht. Was es dazu zu sagen gibt … .. ist, dass nicht nur die Kasse4 verwundert drüber ist, mit welchen Themen sich Plattenfirmen beschäftigen – und welchen nicht. Beschäftigen: Downloader abmahnen, aus Abmahn-Wellen Geschäftsmodelle machen, aktuelle Entwicklungen verschlafen, mit dem 360 Grad Modell dem Gedanken nachhängen, besonders schlau zu sein, fünf oder sechs Musikmessen zulassen, weil es eine allein ja nicht mehr tut, immer noch der Meinung sein, dass der Echo sowas wie der Grammy ist und so weiter. Nicht beschäftigen: Eine Flat-Fee für Musik voranzubringen, das negative Image der GEMA korrigieren, Clubs als Keimzellen neuer Musik fördern, Indiebands den Zugang zu Distributionsplattformen im Web gewähren und so weiter.

Aber egal, jetzt zur Universal Music Kreditkarte: Diese gibt es nämlich bei genauerer Betrachtung des Thema nicht, sondern „Soundaccount“ ist ein Abo, das alle Besitzer einer über die Sparkassen georderten Kreditkarte dazubuchen können. Kostenpunkt: 24 Euro/Jahr (gefunden auf einer regionalen Sparkassenseite) oder 30 Euro/Jahr (Info stammt aus dem golem.de-Forum). Die Benefits dieses Abos sind dann:

  • Legale inklusive Downloads: Monatlich 10 Songs aus einem großen Musikpool – das entspricht einem Gegenwert von ca. 120 Euro im Jahr
  • Exklusive Verlosungen von Konzerttickets
  • Günstige Fanartikel: 20 % Rabatt im Fanshop auf http://www.soundaccount.de
  • News aus erster Hand: Auf http://www.soundaccount.de stehen die neuesten Infos aus der Musikszene und aktuelle Tourtermine bereit
  • Musik TV: Die besten Videos, Clips und Hits
  • Newsletter: Insider-Infos und exklusive Informationen zu den neuesten Gewinnspielen

Verlosungen von Konzerttickets: Gibt es überall. News aus erster Hand: Ja, gibt es aber auch überall, MusikTV: Haha. Newsletter mit Insider-Infos: Haha. Bleiben also der Rabatt auf Merchandise-Artikel und die Downloads. Die kommen DRM-frei, immerhin, aber: Man muss pro Monat zehn Songs downloaden und kann nicht „bunkern“. Eine weitere Einschränkung also. Und wird das Problem haben, dass ausschließlich Universal-Songs heruntergeladen werden können.

Fazit der Kasse4: Another Blindgänger, schade, dass sich die Sparkassen für sowas hergeben. Universal argumentiert by the way, dass Soundaccount Leute anlocken soll, die mangels Kreditkarte normalerweise eher illegal die Songs ziehen. Um Soundaccount buchen zu können, brauche ich aber eine Kreditkarte. Und wenn ich die nicht habe oder will, was mache ich dann … ? Tolle Argumentation, großes Kino. Wie wäre es statt dessen, wenn sich alle Majors (also auch SonyBMG, EMI und Warner) an einen Tisch setzen und ein Downloadangebot auftun oder erzwingen, das auch Bezahlung per Lastschrift oder sonstwie ermöglicht oder gleich ein Flat-Fee-Modell aufstellen? Von 30 Euro dafür zahlen müssen um pro Monat zehn Downloads zu bekommen ist es doch nur noch ein kleiner Schritt zum X Euro bezahlen und sich bedienen dürfen, oder? m.

Die WUV-Meldung; http://www.wuv.de/nachrichten/unternehmen/sparkasse_fuehrt_universal_music_kreditkarte_ein

Wer sich das Elend mal anschauen will: www.soundaccount.de

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