
Kalt ist es draußen und so wundert es nicht, dass die Münchner Indierocker Reste von Gestern nicht mehr bei Festivals im Freien herumturnen, sondern bei den Giesinger Kulturtagen in München. Im geheizten Saal. Review der ersten Post-Taubertal-Festival-Show.

Nach der triumphalen Show im schönen Rothenburg ob der Tauber (die Auswertung der Videomitschnitte dauert leider immer noch an, was müssen das für tolle Clips werden!) war das Konzert bei den Giesinger Kulturtagen in jeder Hinsicht back-to-the-roots: Weg vom Festival-Glamour in der ersten Liga der nationalen und internationalen Bands hin zu den Brot-und-Butter-Shows einer Newcomerband in ihrer Heimatstadt.
Im Kurt-Mahler-Saal im Giesinger Kulturzentrum am Bahnof wartete überraschenderweise ein etwas älteres, sitzendes Publikum auf die Band, die nach kurzer Aufbauzeit den Mainact des Abends des 7. Oktober gab. Ein zugegebenermaßen mutiges Booking vom Veranstalter, aber für die routinierten Münchner letztlich trotz der Überraschung kein Problem.

Auf der Haben-Seite standen nach der rund 50 minütigen Show neue Songs wie der „Punksong“, „Immer wenn ich Dich seh“ oder „Ein Lied“ sowie die alten Klassesongs und Gassenhauer ala „Nichts mehr fühlen“ (denen sich auch dieses Publikum nicht entziehen wollte und konnte). Und ein Aushilfsdrummer namens Fridl, der kurzfristigst eingesprungen war und dennoch furios wie präzise trommelte. Spannend in den kommenden Wochen wird nun die Frage, welchen Weg die Band gehen wird: Melancholie und Pop oder doch eher die Bratzgitarre und der Punk? Beides liegt den Bandmitgliedern und mitunter sieht und hört man den roten Faden gar nicht mehr vor lauter Lust am Musizieren, am Ausprobieren und Realisieren. Irgendwie Spannend!

„Zugabe“ riefen die Herrschaften und Damen am Ende der Show, bekamen, was sie forderten und warum denn auch nicht. Alles war gut. Trotz Sound- und Erkältungsproblemen. Weiter geht’s.