Zu den schönsten Erfahrungen, die man als Vater von Kindern machen darf – zumindest ist das bei mir so – ist, dabei zu sein, wie sich ihr Musikgeschmack entwickelt. Wer wackelt wann mit dem Kopf, zu welcher Musik? Was könnte die Lautmalerei bedeuten, die vom Rücksitz erklingt? Aaah, das soll englisch sein, ok! Was ist wilde Musik, was Rockmusik?
Mit letzterer Frage beschäftigen sich mein ältester Sohn und ich seit wenigen Tagen. Es ging alles ganz harmlos los. Im Autoradio: Joan Jett und „I Love Rock’n’Roll“. Er: „Ich mag das, das ist ein toller Song. Das ist Rockmusik, gell? Ich liebe Rockmusik!“. Ich, beruhigt: „Ich auch, der ist ok, das kann man hören und gut finden!“ (und denke mit Schaudern an das, was ich in seinem Alter cool fand: Sinitta, Samantha Fox, Opus und so’n Kram). Etwas später er wieder: „Du Papa, ich HASSE wilde Musik„. Ich: „Na hör mal, hassen ist ein starkes Wort und Rockmusik ist doch auch wilde Musik, also …“ Er: Ok, ich mag keine wilde Musik“. Ich: „Ok, sag mal, wenn im Radio was kommt, was Du als wilde Musik bezeichnen würdest“. Es vergehen 30 Minuten, wir sind auf dem Rückweg vom Einkaufen. Im CD-Player im Auto: Placebo. Er plötzlich: „Das ist wilde Musik! Die mag ich nicht!“. Ich: „Aber das ist doch Placebo, die liebst Du doch!“ Er: „Ja, klar!“. Ich: „…“
Fortsetzung folgt. m.
Die heutige Playlist:
Timbaland feat. Nelly Furtado & SoShy: „Morning After Dark“. Was für ein geiles Video, das muss man einfach mal so sagen. Und was für ein toller Song. Nelly ist auf den Fußstapfen von Madonna und ein wenig, sagen wir mal, authentischer als „4 Minutes“ ist „Morning After Dark“ allemal .