Überraschung! Kristin Hersh, die einst als Sängerin der zu Recht legendären Throwing Muses berühmt geworden und dann als Singer/Songwriterin unterwegs war, will wieder mit den Muses segeln. Als ersten Vorgeschmack kann man sich derzeit den Song „Sunray Venus“ in einer Demoversion herunterladen. Kostenlos. Hier.
Zu „Sunray Venus“: Natürlich ist es immer (immer!) ein Erlebnis, Kristin Hersh singen zu hören und die Gänsehaut ist auch bei „Sunray Venus“ wieder zuverlässig zur Stelle. Aber – das war es dann auch schon. Demo-like ist die akustische Gitarre sehr schraddelig, fast könnte man sagen mit wenig Groove, aber zuviel Kraft geschlagen, das Songwriting ist kein ear-opener. Eher ein Beweis, dass es sie noch gibt als ein Beweis dessen, auf was wir uns freuen – und Geld geben sollen. Denn Frau Hersh mailt an ihre Fans: „If subscriptions continue at this rate, we’ll be able to pull it off.“
Was das bedeutet? Nun, Hersh ist seit längerem im CASH Music Projekt, das Musikern die Finanzierung ihrer Musik direkt über die Fans unter Ausschaltung einer Plattenfirma ermöglichen soll. Unabhängig und so, Kampf den Abzockern und den Teufeln der Recording Companies, man kennt diese Sprüche und hat sie so satt. Denn trotz des charmanten Ansatzes des Projekts ist diese Form der Finanzierung in meinen Augen auch nicht fundamental anders gelagert als ein klassischer Deal mit der Plattenfirma.
So kann man sich als Fan von Kristin Hersh oder jetzt den Throwing Muses für die Summe von 5000 Dollar eine namentliche Erwähnung als Executive Producer auf dem Booklet der kommenden Platte sichern. Klar, ohne in die Produktion reinreden zu können, aber ungeachtet des Umstands, ob man selbst in der Lage wäre, eine Platte zu produzieren oder doch lieber an Autos rumschraubt oder die Tür einer Discothek bewacht. Zusätzlich zum Executive-Producer-Feature ist in dem Paket noch neben Gästelistenplätzen für alle Konzerte von Frau Hersh auch ein Besuch im Studio garantiert (um die Aufnahmen zu überwachen) und weiterer Fan-Stuff.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich gönne der Künstlerin jeden Support und jeden Euro, den sie bekommt, denn sie ist großartig, eine der Größten sogar in meinen Augen. Aber Rock’n’Roll ist dennoch was anderes und definitiv NICHT, über CashMusic Credits als Executive Producer zu verchecken. Sorry & Good luck! m.
Nachtrag (26.01.2010): Um noch einen drauf zu setzen – seit wann ist die Realisierung eines musikalischen Projekts eine Frage der Zahl der Subscriptions? Sollte nicht zuerst der Wunsch vorhanden sein, mit seiner Musik etwas mitzuteilen? Kristin, das ist eine Sackgasse… m.
2 Kommentare zu „Kristin Hersh reaktiviert Throwing Muses“