Die zweite von insgesamt acht Shows rund um das Thema „Wen schicken wir denn zum Eurovision Song Contest“ war vor allem eins: Zu lang! Zweieinhalb Stunden für zehn Songs und mindestens dreimal soviele Werbespots, nervend – das kommt nunmal dabei raus, wenn das Privatfernsehen am Zug ist (die erste Show lief auf der ARD)… Abgesehen davon gab es unter den zehn mehr oder weniger sich aufdrängenden Talenten eine echte Entdeckung: Wie der junge Leon Taylor „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer interpretierte, das war großes Kino. Vor allem merkte man dem Kerl an, dass er beim Singen auch etwas empfindet – keine Selbstverständlichkeit in Casting-Country Germany. Und ansonsten? In der Jury hat mir Peter Maffay gut gefallen, der souverän und entspannt kommentierte, sich seinen Teil sicher dabei dachte und im Gegensatz zu seinen Kollegen Raab und Sarah „Nose“ Connor Format zeigte. Das hat man einfach – oder auch nicht.
Maffay war übrigens der einzige, der alle fünf Kandiaten tippte, die per Publikumsvoting dann auch gewählt wurden. Raab kam auf zwei Treffer, Connor auch auf zwei, die Kasse4 – inoffizieller Teilnehmer der Jury – ebenfalls auf zwei. Zum Abschluß ein kleines Rätsel: Welche vier der folgenden Namen sind zwar weiter, aber dennoch für das Ziel, in Oslo eine Rolle zu spielen, ungeeignet?
Sheryhan Osman
Jennifer Braun
Maria-Lisa Strassburg
Christian Durstewitz oder
Leon Taylor?
Die Antwort der Kasse4: Osman (Mireille Matthieu-Look meets boring Whitney Houston-Cover), Braun (katholische Landjugend meets Anastacia), Durstewitz (George-Michael kopieren reicht nicht) und irgendwie leider auch Strassburg, denn mit KT Tunstalls „Saving My Face“ im Rücken und einer Gitarre vor dem Bauch kann man eigentlich nichts falschmachen, egal, wie sehr man es versuchen würde.
Infos zu Leon Taylor gibt es hier: http://www.unser-star-fuer-oslo.de/videos/player/index.html?contentId=58564&initialTab=sendung&showId=1432-01
Fazit: Nur weil Stefan Raab ruft, fallen die Supertalente nicht in Scharen ein, aber mit Lena Meyer-Landrut und Leon Taylor waren immerhin schon zwei Künstler dabei, die richtig klasse sind. Wie sich die restlichen acht Finalteilnehmer entwickeln, wird man in den kommenden Wochen sehen. m.
UPDATE: Die TV-Quote lag gestern bei 2,2 Millionen Zuschauern laut Media Control, bei der Auftaktsendung, die in der ARD ausgestrahlt wurde, waren es noch 2,62 Millionen. Hmmm… Schade eigentlich!
2 Kommentare zu „„Unser Star für Oslo“, die zweite: Peter Maffay hat den Durchblick!“