Was hat die Elbphilharmonie in Hamburg mit meinen CD-Regalen zu tun? Nichts, die einen stehen bereits rum und haben auch schon einen Umzug gut überstanden, die andere wächst im Hamburger Hafen langsam aber sicher dem Himmel entgegen. Aber eins haben sie doch gemeinsam: Beide Projekte könnten ein wenig Ordnung vertragen. So spiele ich seit längerem mit dem Gedanken, die bereits alphabetisch sortierte Sammlung mit 26 Pappen zu versehen, die den Anfang eines Buchstabens markieren. Oder besser gleich jede CD mit einem RFID-Chip versehen, der dann so still wie effektiv meinem Zentralcomputer verrät, wo sich gerade Zuccheros Live-Album oder Drahdiwaberls Best-Of herumtreibt? Oder warum Maria Mena die Nähe zu Lynryrd Skynyrd sucht? Cool wär‘ das schon, au ja, das will ich haben.
Was das kostet? Mir doch egal, da mache ich einfach eine Mehrkostenanmeldung bei der Stadt Hamburg. Die Stadt Hamburg wird das verstehen, das hat sie ja öfters, seit feststeht, dass im Hamburger Hafen ein architektonisches Weltwunder emporwachsen soll. Wie das „Hamburger Abendblatt“ heute meldet, hat eine am Bau beteiligte Firma Mehrkosten in Höhe von 22,4 Millionen Euro angemeldet, hinzu kämen gestiegene Einzelbudgets in Höhe von zwölf Millionen Euro. Der Sprecher der Hamburger Kulturbehörde habe daraufhin von „Mehrkosten-Anmeldungen“ gesprochen. Nun denn. By the way wird der Bau mittlerweile mit 323 Millionen Euro veranschlagt. Damit mich keiner falsch versteht: Ich liebe Musik und vergöttere coole Locations – und das wird vermutlich die geilste Location, die die Welt je gesehen hat. Aber 323 Millionen Euro sind soviel Geld, dass die Liebe zur Kultur den Verstand nicht besiegen kann.

Von der Kohle kann man den rund sieben Millionen sechs- bis 15.Jährigen, die in Deutschland leben, frei Haus drei CDs schicken und schenken. Fördert bestimmt auch die Musikkultur. Oder mir ganz viele Pappen für die CD-Sammlung schenken. Oder so. Gute Nacht! m.
Die heutige Playlist:
The Butterfly Effect – Final Conversation Of Kings. Ein Album, das ich wieder und wieder hörte, aber nicht, weil es so fett ist, sondern, um mir sicher zu sein vor dem Urteil. Dies lautet: Einige hübsche Ideen mit stellenweise hübschen psychedelischen Gitarren, im wesentlichen aber 08/15 Power-Metal. Über dem Durchschnitt, aber nicht weit.
Olli Banjo & Jonesman – 4 Fäuste für ein Hallelujah (VÖ:27.02.2009). Geht mir am Arsch vorbei. Nervt zudem tierisch, was aber nicht am Genre deutschsprachigen Hip Hops liegt, sondern an den zwei Experten, die hier am Werk sind.
2 Kommentare zu „Endlich Ordnung im CD-Regal!“